Niemand kann mehr oder weniger konkret die Chancen einer Studienplatzklage zum kommenden Wintersemester angeben. Es gibt nämlich zwei große Unsicherheitsfaktoren: Zum Einen die Anzahl der Studienplatzkläger und zum anderen die Anzahl der überbuchten Studienplätze. Letzteres ist in einem Rundschlagverfahren im Fach Medizin (wobei 10 bis 20 Hochschulen verklagt werden) eher erträglich, wenn nämlich in einem Verfahren eine (erhebliche) Überbuchung von der Universität vorgenommen wird. Wenn man jedoch nur ein einziges Verfahren führt, kann eine etwaige Überbuchung "tödlich" sein. So hat z.B. die LMU München im Wintersemester 2013/2014 die festgesetzte Zulassungszahl in Jura um 100 Studienplätze und in BWL um 200 Studienplätze überbucht. Im Studiengang Jura wurde nichtsdestotrotz ein Vergleich geschlossen (Zulassung aller Studienplatzkläger); im Studiengang BWL waren alle Verfahren erfolglos. Derartiges kommt immer mal wieder vor, lässt sich jedoch nicht voraussehen.

Soweit es um die "Schnelligkeit" der Berliner Verwaltungsgerichte geht, darf man keine übertriebenen Hoffnungen haben. Vor November 2014 geschieht gar nichts, wobei auch nicht auszuschließen ist, dass die Gerichtsentscheidung erst zum Vorlesungsende ergeht.

Bei derartigen Einzelverfahren lassen sich nur schlecht Prognosen erstellen. Wir können nur ganz generell sagen, dass die Erfolgsquote beim Einklagen eines Studienplatzes in einem so genannten "Exotenstudiengang" (alles außer Human-, Zahn-, Tiermedizin und Psychologie) sehr hoch ist, was jedoch keine konkrete Aussage in Bezug auf das konkrete Verfahren darstellt.

Ob und wann die HU Berlin einen Vergleich anbieten wird, weiß niemand. Verlassen kann man sich darauf mit Sicherheit nicht. Im Übrigen gibt es mehrere Modalitäten eines Vergleiches. Mitunter erhält man eine Zulassung gegen Kostenübernahme, häufig wird jedoch (nur) ein Losverfahren zur Vergabe von Studienplätzen unter den Studienplatzklägern durchgeführt. Wenn mehrere Beteiligte vorhanden sind, müssen natürlich alle Beteiligten dem Vergleich zustimmen. Ob dies geschehen wird, lässt sich nicht voraussehen.

Nein!